A.Dittus / Landesmuseum Württemberg, Silberkerzenleuchter Inv.Nr. 1937 480a,  2011

Visualisierungen

 

Komplizierte Prozesse und Techniken anschaulich zu präsentieren sowie Funktionsweisen und Arbeitsabläufe leicht verständlich zu machen ist häufig nicht einfach. Man könnte sogar soweit gehen, zu sagen, man habe es hier mit einer der Königsdisziplinen der musealen Präsentation zu tun. Gemäß dem Motto „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ können Visualisierungen, Infografiken und kurze Filme einiges erklären, was sonst langer Erläuterungen bedürfte. Egal ob es nun die Brandführung im Töpferofen, die Herstellungstechnik eines Silberleuchters oder der Ablauf eines Bronzegusses ist. 

 

A.Dittus / Archäologisches Institut der Georg-August-Universität Göttingen 2014 -  Köpfchen einer Kore, Original im Akropolismuseum Athen (Nr. 641), Gipsabguss überarbeitet durch Jorun Ruppel, Archäologisches Institut der Georg-August-Universität Göttingen, (Ergänzungen an Nase und Diadem, Überarbeitung der Augen, Locken und des Gesichts).

A.Dittus / Archäologisches Institut der Georg-August-Universität Göttingen 2014

Köpfchen einer Kore

Original im Akropolismuseum Athen (Nr. 641), Gipsabguss überarbeitet durch Jorun Ruppel, Archäologisches Institut der Georg-August-Universität Göttingen, (Ergänzungen an Nase und Diadem, Überarbeitung der Augen, Locken und des Gesichts).

Der Gipsabguss wurde mit einem 3D-Streifenlichtscanner digitalisiert und am Computer mit verschiedenen Materialien (patinierte Bronze, Stein, Keramik) versehen. Neben der Materialsimulation ist am 3D-Scan beispielsweise auch eine digitale Rekonstruktion der ursprünglichen Farbigkeit anhand noch erhaltener Fassungsreste möglich.

 

A.Dittus / Landesmuseum Württemberg, Silberkerzenleuchter Inv.Nr. 1937 480a,  2011

A.Dittus / Landesmuseum Württemberg, Silberkerzenleuchter Inv.Nr. 1937 480a,  2011

Explosionsdarstellung eines Kerzenleuchters

Um die Herstellungstechnik dieses aus Silber gefertigten Kerzenleuchters aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu veranschaulichen, wurde er zunächst am Computer nachgebaut. Ebenso wäre es möglich, die einzelnen Teile mittels 3D-Scan zu digitalisieren oder aus einer Computertomographie zu extrahieren.

Damit konnte die hier gezeigte Darstellung gefertigt werden, in der sich die genaue Anordnung und Funktion der zahlreichen Einzelteile gut erkennen lässt. Ein noch besseres Medium ist in einem solchen Fall die Animation. Mit ihr ist es möglich,  den Blick eines Betrachters ganz gezielt auf bestimmte Details zu lenken.

 

A.Dittus / The Field Museum of Natural History, Obj. Nr. 169945, 2013

A.Dittus / The Field Museum of Natural History, Obj. Nr. 169945, 2013

Visualisierung zur Funktion eines südamerikanischen Pfeifgefäßes

Dieses Gefäß besaß eine Pfeiffunktion, bei der Luft durch ein Loch in einer hohlen Figur auf der Gefäßvorderseite in einem bestimmten Winkel auf eine ebenfalls hohle Kugel im Henkel des Objektes geleitet wird. So wird ein scharfer Pfeifton erzeugt. Die Visualisierung veranschaulicht dies mit einem Querschnitt durchs Objekt. Obwohl das Gefäß einen Bruch aufweist, der einen Blick ins Innere zulässt (oben rechts), kann die Funktionsweise dieses besonderen Objektes erst in der Grafik nachvollzogen werden.

A.Dittus / RP Tübingen, Ref. 26 Denkmalpflege 2009

A.Dittus / RP Tübingen, Ref. 26 Denkmalpflege 2009

Ein Bruchmuster und seine Bedeutung

Das dargestellte urnenfelderzeitliche Gefäß zeigt ein interessantes Bruchmuster, welches darauf hindeutet, dass es von schräg oben durchstoßen wurde. Die Visualisierung begleitet einen erläuternden Text und zeigt die Position der Bruchstrukturen (hier als Umzeichnungen) im Gefäßkörper.